Maharishi Mahesh Yogi



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Thomas Mack, Bad Harzburg

"Die Realität von Glückseligkeit"




Wenn ein Horoskop interpretiert wird, dann kann das realistisch nur in der Art und Weise geschehen, daß man zwischen aktiv und ruhend unterscheidet, zwischen aufnehmend und abgebend, zwischen essen und verdauen oder zwischen welchen Gegensatzpaaren auch immer.

In diesen Gegensatzpaaren finden sich keine Bewertungen: beide Aspekte gehören IMMER zusammen und sind somit IMMER notwendig und "gut" und sinnvoll und positiv.

In dieser Form wird es sichtbar, daß die Bewertungen, die in Horoskopen oder auch im Alltag gemacht werden, keine wirkliche Realität besitzen: Alles ist "gut", was existiert und geschieht. Der Schlaf, weil er eine Basis für die Aktivität bildet. Die Aktivität, weil sie die Vielfalt belebt. Das Einatmen, weil man dadurch das Äußere in sich aufnimmt: man wird "mehr" oder größer, man expandiert. Das Ausatmen, weil es eine Reinigung ermöglicht von allem, was man jemals in sich aufgenommen hatte. Usw. usf.: Das Leben spielt sich immer zwischen diesen beiden Polen ab. Und wie gesagt: es gibt keine Wertung darin, es gibt kein gut oder schlecht darin.

Aus genau diesem Grunde macht es einfach keinen Sinn, einen Aspekt eines anderen Menschen oder irgendeine Situation als "schlecht" zu bewerten: es zeigt alleine an, daß man nicht in der Lage oder nicht willens ist, diesen Aspekt in seiner eigentlich Realität zu bewerten: nämlich als den (nötigen und absolut positiven) Gegenpol zu einem weiteren Aspekt zu sehen, der nur deshalb in Erscheinung tritt, weil er einen Ausgleich schafft: Das Leben existiert in einem dynamischen Gleichgewicht, das zwei gegensätzliche Pole miteinander abwechselt. Und nur hierin liegt die ewige Glückseligkeit des Lebens!!!.

Im Jyotish hört "man" / höre ich oftmals solche Dinge wie: "Oh, da steht aber ein Übeltäter drin, schade!" oder: "Ja, aber der Planet steht im toten Avastha, also bringt er keine positiven Wirkungen" oder solche Dinge: Das ist nicht reell!.

Im Alltag hört man dann solche Dinge wie: "Ach, der hat diese Krankheit: Oh wie schrecklich!" oder: "Ach, der Arme, der kann nicht richtig lesen und schreiben oder zappelt in der Schule nur herum oder [...]: wir müssen versuchen, das abzustellen (== unterdrücken)". Auch das ist nicht realistisch!.

Es ist deshalb nicht realistich, weil nicht gesehen wird, welche Rolle diese Phänomene im Leben dieser Person einnehmen. Es wird nicht gesehen, welches dynamische Gleichgewicht durch diese Ereignisse aufrecht erhalten wird. Und wir sollten uns erinnern: Jedes dynamische Gleichgewicht stellt unendliche Freude, unendliche Seligkeit dar, wenn es denn erfahren werden kann (oder darf?).

Was macht ein Planet im toten Avastha? Er belebt den konzentrierenden, den formalen Aspekt des Lebens. Unser ganzes westliches Erziehungssystem belebt vorzugsweise genau diesen formalen Aspekt des Lebens: und auf einmal wird dieser Aspekt als "schlecht" angesehen???

Es ist die Stabilität, die Unbeweglichkeit, die Festgelegtheit des toten Avasthas, die die Basis für jegliche Bewegung, für jeglichen Fortschritt im Leben darstellt. Hier steht die Basis für ein sehr fortschrittliches und expansives Leben!

Was ist die Natur des unruhigen Kindes in der Schule, das sich nicht konzentrieren "kann"? Es ist die Beweglichkeit, die die Basis für jede "Konzentration" und Fokussierung ist. Die Festlegung des Körpers in allen möglichen Situationen, sei es beim Fernsehen oder beim Autofahren oder in der Schule oder beim Arbeiten ist die EINE Seite. Die Beliebigkeit oder unbeschränkte Beweglichkeit ist die andere Seite. Die Zappeligkeit eines Kindes ist nichts anderes als die unendliche Freude des Lebens. Wenn wir nicht wollen, daß sich dieser Aspekt der Freude in einer bestimmten Art und Weise ausdrückt, z.B. in der Schule, dann brauchen wir nur dafür zu sorgen, daß sich diese Freude in anderer Weise und an einem anderen Ort ausdrücken kann.

Wenn wir aber meinen, es wäre von sich aus eine schlechte Sache, dann können wir nichts wirklich ändern. Wir beschneiden uns unseres eigenen inneren (und unendlichen) Potentials, das Leben so zu gestalten, wie es uns angenehm wäre.

Wir sollten nie vergessen, daß das Leben unendliche Freude, unendliches Glück ist in seinem eigentlichen Wert. Versuche, Probleme(!!!) zu lösen, führen zu nichts, weil Probleme nicht die Natur des Lebens sind. Glück ist die Natur des Lebens, und nur in dieser Weise können wir effektiv mit dem Leben spielen. Lösen wir die Probleme der Arbeitslosigkeit? Die Politik versucht es explizit seit etwa Mitte der 70er Jahre in Deutschland: aber es verändert sich seit genau diesem Zeitpunkt NICHTS! Wie kommt so etwas? Es kommt dadurch, daß man sich an einer Nicht-Realität festhält. Man kann die Realität nicht durch Nicht-Realität ändern. Unendliches Glück ist die Realität. Unendliches Glück durch ein unendliches dynamisches und ewiges Gleichgewicht.

Jemand ist behindert und man muß ihm helfen? Es geschieht ein Unglück, und jeder eilt zur Hilfe, um den Schaden zu begrenzen? Menschen haben nicht genug zu essen? Es existiert Kriminalität und es wird nicht weniger? Und die Antwort darauf soll sein, Kontrollen, formale Regelungen usw. usf. aufzubauen und Schadensbegrenzungen zu betreiben?

Die Realität ist: es entsteht nie ein Schaden. Selbst wenn die Erfahrung etwas anderes behauptet. Und woher stammt diese Diskrepanz? Diese Diskrepanz entsteht, weil das eine die Erfahrung der Realität ist, die andere (Alltags-)Erfahrung die Erfahrung der Nicht-Realität. Unsere Aufmerksamkeit ist oftmals darauf trainiert, den Aspekt des Lebens zu sehen, der da heißt: das Leben ist kompliziert, anstrengend, leidvoll usw. usf.. Die Aufmerksamkeiten werden auf den Aspekt der Nicht-Realität des Lebens gelenkt. Die "Nicht-Realität" wird als die Realität verkauft.

"Ach ja? Und wenn Dich jemand überfällt oder Deine Familie bei einem Erdrutsch ausgelöscht wird, dann empfindest Du es nicht als 'leidvoll'???" - Zugegeben, auch ich lebe nicht die Realität. Noch nicht? Wer weiß. Aber ich erkenne die Mechanismen. "Ich stehe vor einer weit geöffneten Tür und erkenne das, was dahintersteht. Aber ich trete (noch?) nicht ein...

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Letzte Änderung dieser Seite: 27. Januar 2005